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Ein Fuzz ‘n’ Roll-Powertrio aus Berlin, das hatten wir doch irgendwie schon mal, oder? Spass beiseite, mögen Wedge genauso rückwärtsgewandt sein wie ihre prominenten Brothers in Arms Kadavar, klingen sie unterm Strich dann doch ziemlich anders.
Das liegt insbesondere an der Tatsache, dass sie offensichtlich gerne zitieren. Seien es die noch vom Beat beeinflussten Pink Floyd, The Who vor „Who’s Next“, uralt-Uriah Heep (die Hammond lässt grüssen), Led Zeppelin sowieso, die Einflüsse, die die drei in ihren Songs verweben, sind mannigfaltig und von allererster Güte. Dabei zeigen sie keinerlei Berührungsängste mit den verschiedensten Spielarten des Rock, egal ob es sich dabei um Blues, Psychedelic, Garage, Hard oder schlicht Classic Rock handelt, man nimmt einfach das Beste aus längst vergangenen Tagen und macht daraus etwas Neues. Mit „Queen Of The Night“ verneigt man sich musikalisch sogar vor dem noch jungen und knackigen Ted Nugent. Ob das jetzt bewusst passiert ist oder ein Zufall ist, ist völlig egal, was zählt, ist, dass es gelungen ist. Wie so oft in diesem Genre wird auch diesem Trio ein Mangel an Innovation und Originalität angelastet. Ich sehe das völlig anders, denn alte Rock-Heroen zu zitieren, ohne sie zu kopieren, ist eine Fertigkeit, die längst nicht jedem Musiker gegeben ist, erst recht nicht, wenn es sich dabei noch um Ikonen aus verschiedenen Subgenres handelt. Mir macht „Like No Tomorrow“ mit jedem Durchlauf mehr Spass, und ich kann den Jungs von Wedge zu ihrem dritten Album nur gratulieren.
Mirko B.