Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Wenn die Rede von Doom Metal oder Epic Doom Metal ist, denkt man in erster Linie an den hohen Norden (Candlemass, Sorcerer, Avatarium) oder die U.S.A. (Trouble, Saint Vitus, Solitude Aeturnus). Doch unser nördlicher Nachbar hält mit Wheel schon seit 2009 eine Hammer-Band bereit, die kaum jemand kennt!
Die-Hard Fans, Insider und Besucher des "Hammer Of Doom" Festivals von 2013 werden mir hier umgehend widersprechen, doch alles Wehklagen ändert nichts daran, dass die Truppe aus Dortmund (in den Anfängen unter dem Bandnamen Etherial Sleep unterwegs) bisher nur eine ziemlich überschaubare Fanbase generieren konnte. Dazu gehören mitunter auch hundert stolze wie glückliche Besitzer des offiziellen "HOD" Live-Tapes. Das selbstbetitelte Debüt-Album erschien indes 2010 und klang damals deutlich mehr nach Doom als Epic. Trotz der ansprechenden Produktion fehlte noch das gewisse Etwas, das die versiertere Konkurrenz deutlich voraus hatte. Doch ein Merkmal stach schon zu Beginn klar heraus, und das ist die auffällige Gesangsstimme von Arkadius Kurek. Auf dem zweiten Album «Icarus» von 2013 war nach wie vor der klassische Doom Metal am Start, der instrumental scherlich hochstehend daher kam, unter dem Strich jedoch über zu wenig songwriterische Substanz verfügte. Das könnte sich nun, ganze acht Jahre später, womöglich ändern, denn nun schlagen die Deutschen ein neues Kapitel auf!
«Preserved In Time» ist das berühmte dritte Album ("make it or break it"), und im Fall von Wheel (übrigens nicht zu verwechseln mit den finnischen Progressive Metallern, die just diesen Monat auch gerade ein neues Album am Start haben!) wird die persönliche Aufmerksamkeit in gleicher Art und Weise erzeugt, als ich zum ersten Mal die grandiosen Sorcerer am Ohr hatte. Das liegt in erster Linie daran, dass bereits der Opener «At Night They Came Upon Us» nicht so zäh wie die älteren Songs klingt und etwa in der Mitte mit einer klasse Bridge aufwartet. Der Hybrid aus Ghost, Black Sabbath und eben Sorcerer präsentiert sich deutlich gereift, Arkadius' Vocals sind kraftvoll wie für dieses Genre eigentlich eher unüblich. «When The Shadow Takes You Over» bedient hingegen eher wieder die alte Formel, aber die kernige Produktion sorgt für spürbare Frische. Davon profitiert auch der melodische Track «Aeon Of Darkness», wo zu Beginn gar eine akustische Gitarre zu hören ist. Was Wheel im Jahre 2021 darstellen, respektive die Band in der Gegenwart repräsentiert, wird schliesslich vom grandiosen Schlusstrack «Daedalus» perfekt verkörpert.
Rockslave