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Die norwegischen Stoner Rocker WOLFNAUT, bestehend aus Kjetil Sæter (Guitars, Vocals & Piano), Tor Erik Hagen (Bass) und Ronny "Ronster" Kristiansen (Drums & Percussion) haben sich Ende 90er formiert, nannten sich da aber noch "Wolfgang", angelehnt eine Gitarre von Eddie Van Halen, die so hiess. Somit dürfte auch die Herkunft des Vornamens von Eddie Junior geklärt sein oder umgekehrt. Wolfnaut entstanden hingegen erst 2020, um sich klarer abzugrenzen.
Warum das so kam, erklärt sich mitunter damit, wenn man bei Discogs feststellt, dass mehr als drei Dutzend Bands und Interpreten unter diesem Namen gelistet sind. Nichtsdestotrotz kamen unter dem alten Bandnamen zwei Alben heraus, nämlich das Debüt «Welcome To The Cactus Mountains» (2013) und «Castle In The Woods» (2016). Im Geiste von Kyuss und Sleep, aber eher noch im Fahrwasser von Thin Lizzy, erspielte sich die Truppe damals vor allem in der Heimat einen guten Ruf. Trotzdem dauerte es einige Jahre, bis der Erstling endlich eingespielt werden konnte. Die Gründe dafür waren Wegzüge, Studien-Gänge, Arbeit und anderes. Die Band löste sich formell aber nie auf. Mitte der 2000er Jahre kamen die Jungs dann wieder zusammen, spielten Gigs und schrieben neue Songs.
Aber sie schafften es nie, ins Studio zu gehen. Ausbildungen mussten abgeschlossen, neugeborene Kinder aufgezogen und Gefängnisstrafen abgesessen werden! Nun schreiben wir das Jahr 2023, und Wolfnaut führen nun auf ihrem vierten Album «Return Of The Asteroid» das weiter, was auf dem Vorgänger «III» schon zelebriert wurde, sprich den fetten Stoner Rock, den die bereits genannten alten Helden wie auch Monster Magnet oder vor allem Spiritual Beggars schon vor einer ganzen Weile am Start hatten. Besonders Letztere lieferten bis 2016 mehrere exzellente Alben ab. Mitunter in diese Bresche versuchen die Norweger aus Elverum mit ihrer Mucke aktuell zu springen, und das gelingt ganz ordentlich, zumal die Chose nicht nur aus drogenumnebelten Fuzz-Orgien besteht.
Der Opener «Brother Of The Badlands» zeigt sich durchaus rhythmisch, während «My Orbit Is Mine» mehr in die Richtung der alten Beggars geht. «The Mighty Pawns» rauscht anschliessend und nach feinen Pianoklängen zu Beginn als tonnenschwerer, psychedelischer Doomster durch die gute Stube. «Arrows» zeigt sich da bedeutend ruhiger, und spätestens hier dürfte der analoge Sound ab Vinyl für audiophile Freuden sorgen. Noch ein anderes Bild vermittelt der Ramones-mässige Rocker «G.T.R.», und an der Stelle kann man Wolfnaut klar bescheinigen, dass sie sich stilistisch nicht einengen lassen und auf einer stonermässigen Basis einfach nach Herzenslust losrocken. Zum Schluss rundet ein über zehnminütiges Epos das bisherige, gute Bild ab. Genre-Fans müssen da zugreifen!
Rockslave