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Alles andere als 08/15 sind Wolvennest aus Belgien, die hier mit ihrem dritten Album «Temple» vorstellig werden. Wolvennest spielen eine krude Mischung aus Psychedelic, Ambient und Doom.
An einem spirituellen Ritual kann man mit «Mantra» teilnehmen, und wenn man die Augen schliesst und sich fallen lässt, dann löst dieser Song aufgrund seiner repetitiven Songparts eine Art halluzinogene Wirkung aus. Dramatik und eine wirklich unheimliche Atmosphäre wird mit «Swear To Fire» erzeugt. Auch dieser Song ist psychedelisch, aber auf eine gespenstische Art und Weise. Man fühlt sich als ungeladener Gast, der an einer unheiligen Zeremonie teilnimmt. Unheimlich und ungemein faszinierend zugleich! Auf verwunschenen Pfaden wandelt man mit «Alecto» träumerisch dahin. Tiefenentspannt dreht sich dieser Song immer wieder um die eigene Achse und erzeugt so eine hypnotische Wirkung im homöopathischen Bereich. Mystisch wird man mit «Incarnation» verzaubert, und die edlen Riffs können sich durch den Wiederholungs-Modus voll entfalten. Trotz einer gewissen Langatmigkeit wird es aber trotzdem nicht langweilig in diesem Song, der doch fast zehn Minuten dauert. Als nahtlose Fortsetzung zum Vorgänger geht «All That Black» durch, und mit der schleppenden Gangart wird mächtig Dampf erzeugt. Wolvennest sind die ungekrönten Meister der endlosen Intros. Auch auf «Succubus» verstreicht einige Zeit, bis Wolvennest auf den Punkt kommen. Danach folgt eine melancholische Halbballade, auf der noch der Label-Genosse King Dude zum Einsatz kommt, und er macht diesen Song mit seiner Stimme zum Highlight dieses Albums! Geheimnisvoll lässt einem «Disappear» im Dunkeln tappen, was folgen könnte, denn zuerst folgt wieder ein ausschweifendes Intro. Sehr eingängig wird dann dieser Song, der etwas von Moonspell hat. Auch «Souffle Le Mort» kommt nicht ohne Vorspiel aus, und so folgt dann zum Schluss noch ein Vortrag auf Französisch und das gesprochen, nicht gesungen! Ein leider schwacher Abschluss von einem Album, das Höhen wie Tiefen aufweist. Das Album «Temple» ist für mich aber definitiv kein must have!
Roolf