Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Das vierte Album der spanischen Formation WORMED eröffnet der Zuhörer-Schaft erneut eine Welt von bizarrem, bewusstseinsveränderndem Sci-Fi Technical Death Metal. Auf der neuen Platte «Omegon» macht die Band genau das, was sie tun will, heisst sie saugt gepflegten Death Metal in die Pipeline und jagt ihn durch den Fleischwolf wieder nach draussen.
Wormed haben sich seit der letzten Platte gesteigert, sind straffer im Songwriting und in den Melodien geworden, ohne ihre überzogenen technischen Fähigkeiten zu verraten. Sie setzen auf eine saubere Produktion, die dazu beiträgt, «Omegon» interessant und zeitgemäss klingen zu lassen. Ihre neun Songs folgen einem Konzept und bewegen sich allesamt im Bereich Robotik, Quanten-Physik und Virtualität. «Omegon» erzählt die Geschichte von Krighsu, dem letzten Menschen im uns bekannten Kosmos, der in den Krieg zieht, um die Geheimnisse hinter der mächtigen Substanz zu lüften.
«Pareidolia Robotica» ist mit moduliertem Roboter-Gesang verziert, «Protogod» ist eine explosive Raserei von Noten, die den Schleier der Ordnung zerbricht und «Malignant Nexus» ist ein grossartiges Zwischenspiel, das vor allem eine Brücke zwischen den beiden Teilen des Albums darstellt. Leider musste ich bis dahin auch feststellen, dass mir persönlich die Snaredrum zu hell knallt und im gesamten Mix zu sehr im Vordergrund steht. Die Produktion hat mich an Metallicas «St. Anger» erinnert, eine Platte, an der sich die Geister bis heute scheiden.
Die zweite Hälfte des Albums huldigt effektiv der Quanten-Physik oder Star Trek-ähnlichen Gefilden, ansonsten lassen sich Titel wie «Virtual Teratogenesis», «Aetheric Transdimensionalization» oder «Gravitational Servo Matrix» kaum erklären. Der Titeltrack beendet schliesslich das Album mit der bisher wohl stärksten Atmosphäre und Progression. Er ist über sieben Minuten lang und damit der längste, mir bekannte Wormed Song. «Omegon» vermag Fans mit anderen Kriterien zu überzeugen als durch Kreativität und Abwechslung. Es ist ein Album, das auf Geschwindigkeit und Brutalität setzt.
Oliver H.