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Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums «Replica Of A Strange Love» aus dem Jahr 2021 durchlief die Besetzung von WRISTMEETRAZOR eine Metamorphose, wobei Justin Fornof seine Rolle am Bass, zugunsten des Lead-Gesangs aufgab. Neu hinzu kamen Userelaine am Tieftöner und Nate Billmyer an der Gitarre. Darauf folgten ausgedehnte Nordamerika-Tourneen und Festivalauftritte.
Nachdem das frisch aufgerüstete Quintett die Stärken seiner jüngsten Inkarnation auf der Bühne gefestigt und verfeinert hatte, fand es sich mit einem neuen Fokus wieder, der zur Entstehungs-Phase von «Degeneration» führte. Der Schreib- und Aufnahme-Prozess für «Degeneration», der die Truppe in die nahezu völlige Isolation in den Wäldern von New Jersey führte, war von äusserster Einsamkeit geprägt. Die Band-Mitglieder verliessen die Studiohütte, während der 30-tägigen Session, zwischen fast ununterbrochenen 12-stündigen Aufnahme-Sitzungen, nur gerade dreimal.
Für diesen Moment der seltenen Ruhe nutzten Wristmeetrazor die Produktions-, Technik-, Mixing- und Mastering-Fähigkeiten von Randy Lebeouf (The Acacia Strain, Dying Wish, Kublai Khan). Während «Degeneration» immer noch Spuren von Fornofs etablierter Welt der Nietzschen Philosophie und der verdrehten Romantik enthält, fühlte sich der Sänger auch zu Themen wie Menschen-Feindlichkeit, Apoplexie und moralischer, politischer und religiöser Heuchelei innerhalb der Gesellschaft hingezogen. Während der Zorn eher nach aussen als nach innen gerichtet ist, wird der gesellschaftliche Verfall und das System-Versagen erkundet, die zusammen ein Gesamtbild der Verachtung für die abstossenden Eigenschaften der Menschheit offenbaren.
Zwölf neue Songs bietet das Werk, das auch musikalisch ein Makeover erfahren hat. Die Single «Trepanation» fasst die neue Ausrichtung des Albums auf aggressivste Art und Weise bestens zusammen. Ihr Sound schwebt zwischen Metal- und Hardcore, gepaart mit Nu Metal und Industrial Elementen. Auch Spuren von Black sowie Death Metal sind enthalten. Um eine vollständig umgesetzte Ästhetik zu gewährleisten, die die Absurdität der Suche nach Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt darstellt, wurde das Cover vom bildenden Künstler Alex Eckman-Lawn (END, Dim Mak, Woe) zusammen gestellt. Die visuelle Präsentation von «Degeneration» vereint das, was einst Fleisch war mit maschineller Technologie und unterstreicht Wristmeetrazors bislang düsterstes Album.
Oliver H.