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Nun, aus Nashville, Tennesse, stammt dieser U.S. of A.-Dreier namens Yautja und zelebriert Hochgewschindigkeits Country Grindcore. Ohkeh, Country-Music ist nicht unbedingt so direkt heraushörbar, doch gewisse Linedance Elemente sind auszumachen, vor allem dann, wenn man mit Onkel Satan über dem lodernden Feuer tanzen möchte.
Doch, doch, das passt ganz ordentlich. Also, somit gibts doch noch den "Country-Music"-Stempel und -Award (irgendwann mal...), denn man stammt ja aus Nashville, Tennesse, hallo!? Yautja, das sind Kayhan Vaziri (Bass, Vocals), Tyler Coburn (Drums, Vocals) und Shibby Poole (Guitars, Vocals). Gesetzt wird auf die interessante Zusammensetzung und Mischung von Sludge Metal mit Grindcore, was ausserordentlich gut passt. Gründung war so um das Jahr 2011, und man packte neun Songs auf «The Lurch», welche von Scott Evans im legendären Steve Albini's Electrical Audio Studio in Chicago aufgenommen, gemischt und produziert worden sind. Der Schalk an den neun Tracks ist eindeutig heraus zu hören, so vereint man nebst eben dem Grindcore, Sludge Metal auch dem Noise-Rock Metal-Punk, mit durchdacht vertracktem Songwriting. Die Produktion ist messerscharf, klar und druckvoll. Das Cover-Artwork zeugt ebenfalls von dem Schalk, welche Yautja in rohen Mengen in vielen Portionen besitzen, somit ist das Cover-Artwork auf die verspielten Elemente auf «The Lurch» zurück zu führen. So kommen dann auch Bands wie Converge, Pig Destroyer, Inter Arma, Primitive Man, Thou und Full Of Hell als Erinnerungsmerkmale zum Zuge. Die Drums sind blastend und grindcorend gehalten, doch auch dies wird mit untermalenden Patterns auf den Cymbals und Toms aufgelockert, mal groovig, mal noisig, doomig heavy schleppend, mal double-bassend, mal moshend und straight. Der Tieftöner wummert klar und unerschrocken durch das Fahrwasser der neun Songs, stets untermalend und linemässig haltend. Die Gitarre haut ein deathiges Riff nach dem anderen raus, mal in wilden Einzelnoten plektiert, dann wieder sägend und keuleschwingend im deathig-blackig wie thrashig-speedigen Bereich, mal halbakustisch, mal schwer distortioniert dosiert, untermalt mit Feepings und kurzen, melodiösen Lines, mal Black Sabbath mässig schleppend, mit einzelnen, gespielten Noten durchgequält, 5-Sekunden-Soli (oder zählen Feedbacks auch als Soli?). Die Stimmbänder stehen eher dem krächzend shoutigen, gutturalen, screamenden Vokalgenre zu, als einer irr umherstreunenden und schreienden Dolly Parton oder gar Helene Fischer (Fisker-Dü...), welche beide jeweils eine tickende Arschbombe zwischen beiden Gesässhälften halten und hoffen auf den Mond fliegen zu können und dürfen... Ja, ja, träum' weiter, wir sind hier in der Realität und nicht im Wunschtraumland. Also, mit Songs wie «Wired Depths», «Undesirables», «Tethered», «The Weight» und «Catastrophic» sind wir eben doch im grindcorisch sludgig metallischen Traumland angelangt. "Rueh" jetzt!". «The Lurch» ist nun das Traumland, der Europa-Park, das Disney-World oder was auch immer. Hell yeah!
Poldi