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Kriegt man vor der lieblichen Musik des Intros ein Bild des Protagonisten aus Philadelphia zu Gesicht, wird man rein von der Hulk-haften Physis her zunächst mal an einen gewissen Kane Roberts (Alice Cooper) erinnert und würde diesen Steel-Body stilistisch nicht zwingend in der Prog-Ecke verorten. Doch genau das zelebriert Multiinstrumentalist Zeke Sky (der sich bürgerlich eher nicht so nennt!?) und wandelt dabei handwerksmässig auf den Spuren von Devin Townsend.
Dass dies nach der «Ouverture» als Intro und dem Klasse-Progger «On The Tip Of The Tongue» als Album-Opener effektiv so ist, zeigt zunächst mal das thrashig gehaltene «Light The Sky», wo sich Zeke sogleich als erstklassiger Axe-Master empfiehlt und grundsätzlich neben Piano, Synth wie Bass auch stimmlich keinerlei Gefangenen macht, du heilige Scheisse! Ins gleiche Horn stösst anschliessend der Titeltrack, der die Chose noch näher an Mr. Townsend heran führt und gesanglich alles zwischen absolut cleanen Vocals und rüden Growls abdeckt. Prog-untypisch sind die Tracks eher kurz gehalten und kommen so umgehend auf den Punkt. Diesbezüglich, also der Spieldauer, tanzt nur «Level The Heights» mit knapp fünfeinhalb Minuten, als längster Track, aus der Reihe und zeigt auf, dass sich der Vollblut-Musiker keine stilistischen Scheuklappen verpassen lässt und innerhalb des progressiv gesetzten Grundgerüstes wild hin- und her driftet.
Einher geht das Ganze mit stets ziemlich filigranem wie äusserst flinkem Gitarren-Spiel, das, wie zum Beispiel auch bei «Light In The Hollow», in ultrafetten Riffs mündet, um dann plötzlich feine Überleitungen auszupacken, ehe es wieder Amon Amarth-mässig raspelt, und was auch sonst noch so Überraschendes bis am Schluss zu hören ist, trägt klar die Handschrift des kanadischen Sound-Magiers als Vergleich. Dass dann mit «Fire Witch» noch ein verhältnismässig rockiges Instrumental gezockt wird, passt im Sinne der künstlerischen Freiheit wie die berühmte Faust aufs Auge, einfach nur genial! Dass es Zeke insgesamt eher pfundig, sprich riffig mag, beweist auch «Faith And Sorrow», und was der Junge hier für grandiose Gesangsspuren verewigt hat, lässt die Augsbrauen nach oben zucken. Technisch scheint Mr. Sky ebenso zeitgemäss befähigt zu sein, denn auch die hammermässige Aufnahme als solche zeigt absolut keine Schwächen.
Zudem glänzen die instrumentale Balance wie die Arrangements und lassen so jede Kritik umgehend im Keim ersticken. Highlights? Alles, und zwar von vorne bis hinten! Dazu gehört auch das wunderbare «Endlessly Forever», bevor einem «Say Your Prayers» den nächsten derben Schlag in die Magengrube versetzt! Beendet wird dieses Meisterwerk schliesslich mit «LionHeart», wo Zeke eigentlich nochmals alles auspackt, was er zu bieten hat. «Intergalactic Demon King» ist definitiv keine Massenware und leuchtet dennoch mit jedem Durchgang ein Stückchen heller. Fans von Devin Townsend werden vielleicht dessen Bombast vermissen, aber Zeke Sky bringt sich mit seinem überragenden Zweitling als absoluter Könner des Fachs frontal in Stellung. Sicher nichts für die Charts, aber die Zunft der Progger und Sound-Nerds wird dem talentierten Ami bald aus der Hand fressen, wetten?! Vinyl-Freaks jubeln ausserdem über perfekte 45 Minuten.
Rockslave