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Bereits in der Einleitung zu seinem neuen Buch «Swing Of The Blade» erwähnt Autor und Labelchef BRIAN SLAGEL, dass er sich die vielen Ratschläge und Anregungen, die er nach seiner ersten Biografie «For The Sake Of Heaviness» erhalten hat, zu Herzen genommen und nun teilweise umgesetzt habe.
Besonders bei den Kommentaren, dass die Fans hungrig nach mehr sind, wurde ihm klar, dass es noch viel mehr mitzuteilen gibt. So war «Swing Of The Blade» ein Kinderspiel und innert Kürze verfasst. Es wurde sogar vor der Pandemie fertig gestellt, Slagel wartete aber auf den richtigen Zeitpunkt, um es zu veröffentlichen - Frühling 2023.
«Swing Of The Blade» entspricht optisch wie inhaltlich dem ersten Werk, sogar mit ähnlichem Design. Es ist ein kleines Taschenbuch mit etwa 170 Seiten und enthält in der goldenen Mitte ein paar Dutzend Farbfotos auf Hochglanzpapier. Jedes Foto zeigt ein Bild von Slagel und einer sogenannten Berühmtheit. Von Lizzy Borden bis zum Stanley Cup ist alles dabei! Slagel gelang es zudem, Kerry King dazu zu bewegen, das Vorwort zu verfassen. Was in Slagels erstem Buch eindeutig zu kurz kam, nämlich sein Label Metal Blade Records, wird nun ausführlich durchgekaut - die Bands, die Geschichten und das Innenleben des Plattengeschäfts. «Swing Of The Blade» ist zeitgemässer und füllt viele der Lücken, die durch Buch Nummer eins entstanden waren, das sich stark auf die Jahre 1980–1995 konzentrierte. Darüber hinaus gibt er Informationen über Bands preis, die ihm nicht nur etwas bedeuten, sondern auch eine interessante Geschichte haben.
Dementsprechend kann man fantastische Storys über Witchkiller, Omen, Pandemonium und Demon Flight lesen. Es ist vermutlich auch das einzige Mal, dass jemand offiziell über diese Bands schreibt. Es ist ein schöner Moment, die (zumeist) verschwundenen Bands wieder kurz aufleben zu lassen. Besonders für Old-School-Fans dürfte dieser Abschnitt ein Vergnügen sein. Ausserdem nimmt sich Slagel viel Zeit, um über die wichtigsten Acts des Labels zu sprechen: Lizzy Borden, GWAR, Fates Warning, Armored Saint, Mercyful Fate und neuere Acts wie etwa Amon Amarth. Er verheimlicht auch nicht jene Bands, die ihm entgangen oder abtrünnig geworden sind wie etwa Rammstein, Volbeat oder Ghost.
In «Swing Of The Blade» geht es aber nicht nur ums Geschäft, denn Slagel spricht auch über seine Liebe zu Iron Maiden (die er angeblich hunderte Male gesehen hat) und natürlich über die echte Freundschaft mit Metallica und einige der kleinen Vorteile, die diese Freundschaft bis heute mit sich bringt. Über das gesamte Buch verteilt, kommt stets seine persönliche Bescheidenheit und seine bescheidene Herangehensweise im Business zum Ausdruck.
«Swing Of The Blade» ist ein wirklich würdiger Nachfolger, der ungefähr mit dem 40-jährigen Jubiläum von Metal Blade Records einhergeht. Das Buch füllt viele kleine Fan-Wissens-Lücken und vermittelt ein umfassenderes Bild, nicht nur von Metal Blade, sondern auch von Brian Slagel in Persona. Bestimmt hat der gute Mann noch genug Spannendes für einen dritten Band übrig, der dann heraus kommt, wenn er das 50-jährige Jubiläum von Metal Blades feiert! Schuldig wäre er es den Fans nämlich, denn wie schon in seinem ersten Buch, hat er es wieder verpasst, eine alles umfassende Metal Blade Diskographie beizufügen. Wer weiss, vielleicht wird dieser Wunsch in ein paar Jahren sein Gehör erreichen und in einem Sonderband zu haben sein. Bis dahin – lasst die Klinge schwingen!