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Im Laufe von etwas mehr als drei Jahren, zwischen 1984 und 1987, etablierten sich Celtic Frost als eine der wichtigsten und prägensten Bands in der extremen und experimentellen Musik dieser Ära.
«Danse Macabre» vereint die Aufnahmen der Band aus diesen Jahren und fängt ihren grenzenlosen Ehrgeiz und kreativen Eifer ein. Das Deluxe Box-Set, welches in jede gut sortierte Celtic Frost Plattensammlung gehört, erscheint in Europa & UK am 28.10.2022.
Auf dem Papier ist die Geschichte der frühen Jahre von Celtic Frost so unwahrscheinlich wie aussergewöhnlich: Teenager aus der ländlichen Schweiz, gleichzeitig kühn ehrgeizig und wild kompromisslos, Heavy Metal in ein neues, aufregendes und zweifellos extremes Territorium vordringen zu lassen. Dass sie dies trotz aller Widrigkeiten taten, macht diese Geschichte noch unglaublicher.
Seit ihrer Gründung Mitte 1984, nachdem Tom Gabriel Warrior und Martin Eric Ain die Band Hellhammer auflösten, wollten Celtic Frost – sowohl musikalisch als auch ästhetisch – ihrer einzigartig extremen künstlerischen Vision Ausdruck verleihen, und so stellten sie Noise Records, welche bereits das Hellhammer Album «Apocalyptic Raids» veröffentlicht hatten, ein in forensischen Details skizziertes Dokument über ihr neues Band Projekt vor. Überzeugt bat Noise Celtic Frost, eine Mini-LP aufzunehmen. Innerhalb weniger Monate machte sich die Band daran, eine Platte in voller Länge zu schreiben und aufzunehmen. «Morbid Tales» wurde gemeinsam mit Horst Müller in Berlin aufgenommen und war anders als alles andere zuvor: Intensiv heavy, nuanciert und experimentell, entpuppte sich das Album als eine radikale musikalische Absichtserklärung; eine atemberaubende Synthese der unterschiedlichen Einflüsse von Warrior und Ain. Vom furiosen Intro-Riff von «Into The Crypts Of Rays» bis hin zu den avantgardistischen Experimenten von «Danse Macabre» kündigte das wegweisende Album die Ankunft von Celtic Frost als zutiefst einzigartige und kompromisslose Band an.
Eine neue HD-Version des Videos zu «Circle Of The Tyrants» seht Ihr hier:
Der New Yorker Reed St Mark stieg im Februar 1985 als festes Mitglied bei Celtic Frost ein und ersetzte damit den Session-Drummer Stephen Priestly, im April 85 nahm das Trio auf Wunsch von Noise die EP «Emperor's Return» auf. Eine solide Momentaufnahme des schieren Fanatismus, der speziell als das Lebenselixier von Tom und Martin galt…
Mit «To Mega Therion» folgte ein weiteres Celtic Frost Album, welches im September 1985 aufgenommen wurde. Aufgrund persönlicher Schwierigkeiten war Martin zu diesem Zeitpunkt nicht in der Band, und so wurden die Bass-Aufnahmen von Session-Musiker Dominic Steiner übernommen. Martins Abwesenheit bedeutete jedoch auch, dass Tom für die Musik und praktisch alle Texte verantwortlich war. Doch trotz aller Umstände war das daraus resultierende Album ein voller Triumph. Samt dem kultigen Cover Artwork von HR Giger, ist «To Mega Therion» ein majestätisches, gewagtes, düsteres und überaus wildes Album, welches bis heute als raffinierter Streich von Celtic Frost zählt, Genreklappen zu vermeiden und Kunst stattdessen mit ihren eigenen Begriffen zu definieren. Schon bald schloss sich Martin Ain wieder der Band an und einige Songs von «To Mega Therion» wurden neu eingespielt, von Harris Johns remixt, woraus die «Tragic Serenades»-EP entstand. Gefeiert von Kritikern der internationalen Musikpresse, fühlten sich Celtic Frost ermutigt, mehr Risiken einzugehen und mit ihrem nächsten Album die Grenzen der harten Musik noch weiter zu verschieben.
Anfang 1987 in Hannover aufgenommen, entstand mit «Into The Pandemonium» kein einfaches Album. Zu sehr standen die experimentellen Ambitionen der Band im Widerspruch zu den Bedenken ihres Labels. Trotz dieser Hindernisse verteidigte die Band stets ihre künstlerische Vision, und so resultierte daraus ein erstaunliches Stück Avantgarde-Kunst. Die Experimentierfreudigkeit auf dem Album bleibt bis heute beeindruckend und hinterfragt, wie wir Heavy Musik wahrnehmen und was es bedeutet, musikalische Risiken einzugehen. Nur Celtic Frost konnten ein solches Album schaffen, das mit einem einzigartigen Cover eines New-Wave-Songs (Wall Of Voodoos «Mexican Radio») beginnt und darauf die Tragödie von einem Song wie «Mesmerized» folgen lässt.
«Into The Pandemonium» reiht sich als letzte Aufnahme in diese Ära von Celtic Frost ein und beendet damit eine Phase unglaublichen kreativen und künstlerischen Schaffens in einer bemerkenswert kurzen Zeitspanne. Dass die Teenager, die einst «The Third Of The Storm» und «Triumph Of Death» für die Hellhammer-EP aufnahmen, trotz ständiger Turbulenzen nur drei Jahre später das atemberaubende «Rex Irae» aufnehmen würden, bleibt bis heute ein Phänomen.
«Danse Macabre» fängt den radikalen Ehrgeiz und die Entwicklung von Celtic Frost zwischen 1984 und 1987 ein. Zusätzlich zu den Alben «„Morbid Tales», «To Mega Therion» und «Into The Pandemonium» enthält das kommende, 7-farbige Marble Vinyl-Boxset auch die EPs «Emperor's Return», «Tragic Serenades» und «I Won't Dance». Ebenfalls enthalten sind die Compilation «The Collectors Celtic Frost», eine 7“-Version von «Visual Aggression» und einem Tape mit Bandproben, welche 1984 im Grave Hill Bunker von Celtic Frost aufgenommen wurden, sowie ein 40-seitiges Buch, das Fotografien – einige davon bisher unveröffentlicht – aus dieser Ära samt brandneuer Interviews mit Tom Gabriel Warrior und Reed St Mark zusammen bringt. Ein Heptagram-USB-Drive enthält MP3-Audio Material aller Alben, einschliesslich Bonustracks. Ein gewebtes Danse Macabre-Patch, ein doppelseitiges Poster und sowie ein Abzeichen des Necromaniac Union-Fanclubs vervollständigen dieses geniale Sammler-Box Set. «Danse Macabre» ist ebenfalls als 5-CD-Boxset + Buch, Patch, Poster und Emblem erhältlich.