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«Vengeance Is Mine» heisst das fünfte Album der Power Metaller Serious Black und erscheint am 25. Februar. Metal Factory durfte als einziges Schweizer-Magazin bereits jetzt reinhören und kann versichern: Da kommt was Grossartiges auf die Fangemeinde zu. Serious Black klingen dabei trotz Sängerwechsel weiterhin wie Serious Black. Bassist Mario Lochert erzählt in einem Online-Kaffeekränzchen, wieso die Studiozeit alles von seinen Mitstreitern und ihm abverlangte.
Ende Februar wird es heiss, extrem heiss! Das verspricht nicht nur der löwenartige Phönix, der auf dem neuen Serious Black-Albumcover in Flammen steht, sondern auch die Musik. Die Power Metaller brennen darauf, das Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren. "Der Löwe ist mein Sternzeichen. Er steht für die bewegte Zeit der letzten Jahre, für die Hitze, für Vergeltung, also sinnbildlich für den Albumtitel «Vengeance Is Mine» (etwa «Zeit für meine Vergeltung»)", gibt Bassist Mario Lochert Einblick. In einem Boxset erhält der Fan ein Badetuch mit dem CD-Cover-Aufdruck. Also doch eher entspanntes Sonnenbaden am Strand als Wut? Lochert verneint und lacht: "Ein Badetuch verwendet man in der Sauna oder an einem heissen Tag am Strand. Das gibt die Verbindung zur Hitze." Er lege immer viel Wert darauf, dass die Boxsets inhaltlich aufeinander abgestimmt sind. Das war zum Beispiel auch beim dritten Album «Magic» so, als man ein Witchboard dazu erhielt. Diesmal gibt es neben dem Badetuch eine zweite CD, deren Produktion gerade in den letzten Zügen ist. "Wir haben festgestellt, dass es auf dem neuen Album lyrisch vor allem um die Verarbeitung unserer letzten, nicht einfachen, Jahre geht – also um unsere Vergangenheit. Also nahmen wir eine zusätzliche CD mit Liedern anderer Künstler auf, die uns als Musiker mitgeprägt haben", gibt der Bassist Einblick. Dabei dürften Lieder wie Michael Jacksons «Dirty Diana» oder Roxettes «Spending My Time» die Fangemeinde etwas überraschen, während Neil Youngs «Rockin' In The Free World» bereits öfters von Rock- und Metalbands gecovert wurden. "Wir waren nach der Produktion von «Vengeance Is Mine» derart euphorisiert, dass wir die zweite CD unbedingt machen wollten. Allerdings stellte sich schnell die Frage, ob wir die bekannten Stücke überhaupt besser interpretieren können als die Originale?», erklärt Mario Lochert das Dilemma. «Unsere Lösung: Wir spielten jetzt die Lieder so, als würden sie direkt von uns stammen."
Während es bei der Bonus-CD also um die musikalische Vergangenheits-Aufarbeitung geht, stehen beim fünften Album die eigenen Erlebnisse im Vordergrund. "Lyrisch ist es das bisher persönlichste Album", betont der Bassist, der die meisten Texte geschrieben hat. "Ich spiegele damit vieles, das mir privat und in der Band widerfahren ist. Ich war teilweise nur noch am Schreiben und Schreiben. Aber es tat richtig gut." Die Öffentlichkeit erfuhr von all diesen Problemen nur den Ausstieg des Sängers und Mitband-Gründers Urban Breed. Dies passierte mitten in der Produktion des neuen Albums. "Wir waren tatsächlich in voller Fahrt mit unseren Aufnahmen", bestätigt Mario Lochert. "Also haben wir die Produktion weiter voran getrieben und parallel dazu einen Sänger gesucht." Trotz dieser Doppelbelastung wollten Serious Black musikalisch keine Kompromisse eingehen. "Wir suchten jemanden, der sowohl die neuen wie auch unsere alten Lieder singen kann – und der zudem etwa in unserem Alter ist, menschlich passt, eine Tour durchhält und nicht wieder nach einem Album aussteigt. Denn Sängerwechsel sind für eine Band immer heikel." Die passende Stimme ist nun der Serbe Nikola Mijc, der laut metal-archives.com zurzeit ebenfalls im Dienst von Eden's Curse, Dreyelands, Alogia und Expedition Delta steht. Durch ihn erhalten die neuen Lieder eine positive Kante von alten Edguy, klingen aber trotzdem immer noch wie Serious Black. "Vorgeschlagen wurde er von unserer Plattenfirma. Wir schickten ihm darauf ein Demo des neues Liedes «Rock With Us Tonight», das er in einem Firsttake einsang und zurücksendete. Das Ergebnis hat uns umgehauen. Da wussten wir, das ist unser neuer Sänger", schwärmt Mario Lochert. Es habe dann auch menschlich gepasst. Nikola Mijc hatte zwar auf das Songwriting keinen Einfluss mehr, konnte die Lieder aber innerhalb eines bestimmten Rahmens selber interpretieren. "Teilweise habe ich ihm im Studio vorgemacht, wie ich mir den Gesang in etwa vorstelle, und das, obwohl meine Stimme wohl zu den schlechtesten auf diesem Planeten zählt. Er konnte sich darunter aber tatsächlich etwas vorstellen", lacht der Bassist. Das sei cool, spannend, fruchtbar und gleichzeitig sehr anstrengend gewesen.
Neben Lochert und Mijc zählen aktuell Mitgründer und Gitarrist Dominik Sebastian (ebenfalls bei Edenbridge), Schlagzeuger Ramy Ali (ex Freedom Call) und Gitarrist und Keyboarder Bob Katsionis (bekannt geworden durch Firewind) zu Serious Black. "Sie haben sich alle stark im Songwriting eingebracht. Teilweise halt von Griechenland und Österreich aus", so der Bassist. Es sei eine gute Truppe, die bei der Albumproduktion noch enger zusammengerückt ist. "Bob hat zum Beispiel alle Keyboards eingespielt. Er ist wieder fix bei Serious Black dabei, auch wenn er nicht jedes Konzert mit uns spielen können wird. Er muss noch schauen, wie das Ganze neben seiner Tätigkeit als Produzent möglich ist." Einen Ersatz für den Griechen haben Serious Black bereits in der Person von Gitarrist Moe gefunden, der bisher vor allem in Coverbands aktiv war. "So werden wir halt manchmal ohne Keyboarder auftreten. Ist Bob allerdings dabei, wird er wie bei Firewind Gitarre und Keyboards spielen", verspricht Mario Lochert. Der Bassist ist zuversichtlich, dass die angekündigte Konzertreise im Januar und Februar mit Halt im Z7 am 31. Januar stattfinden wird. "Das Feuer in der Band brennt wieder so stark, wie es zuletzt zu Zeiten unseres Debutalbums «As Daylight Breaks» der Fall gewesen ist. Es leuchtet derart grell, dass der feurig strahlende Löwe auf dem neuen CD-Cover im Vergleich nur zu einem keinem Restlich verkommt. Wir freuen uns riesig, auf das was auf uns zukommen wird."