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Das britische Trio hat sich nach dem selbstbenannten Debüt relativ viel Zeit für den jetzt endlich vorliegenden Nachfolger gelassen. Die seit der Veröffentlichung von «Ritual King» vergangenen drei Jahre und neun Monate haben RITUAL KING zwar hörbar reifen lassen, aber ohne dabei dem Irrglauben zu erliegen nach dem verdienten Erfolg des Erstlings ein überambitioniertes Werk abliefern zu müssen.
Häufige Besetzungs-Wechsel sind dem Erfolg einer Band in den seltensten Fällen zuträglich, zu oft gehen diese mit dem Verlust der ursprünglichen Identität und somit mit der wachsenden Unzufriedenheit sowohl der Fans wie auch der involvierten Musiker einher. Zu den angesprochenen seltenen Fällen gehört offensichtlich diese Truppe, die sich nach dem lateinischen Wort für «Hopfen» benannt hat.
Ziemlich schmackhaft, was uns hier KADABRA, das amerikanische Doom-Trio aus Spokane, Washington serviert. Und dabei trägt die ganze Angelegenheit zusätzlich noch sowohl eine überraschende, als auch eine äusserst erfreuliche Seite.
Unheiligs Blechle! Dass Polen an metallischen Schmuckstücken einiges zu bieten hat, weiss man nicht erst seit gestern, aber mit einem dermassen starken Doom-Statement wie dem von DOPELORD hatte ich jetzt, ehrlich gesagt, nicht gerechnet.
Die Truppe aus dem deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz fährt gerne mehrgleisig. Auf der einen Seite beglückt das Trio den Zuhörer mit fuzzlastigen Ausbrüchen, die mit ihrem treffsicheren, trockenen Riffing jenen der Szenegrössen (Kyuss und ihren Derivaten) in nichts nachstehen. Auf der anderen Seite verorte ich eine grosse Liebe für den klassischen Psychedelic Rock, der in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern mit seinen atmosphärischen Klanglandschaften unter den Fans für Furore sorgte.
Stoner Rock ja, allerdings mit einer dezenten Prise Doom, Grunge und Psych versetzt. Das muss ich zur Combo FIRE DOWN BELOW gleich anfangs unbedingt noch anmerken.
Der sehr relaxte, melancholische Opener «Godnatt» («Gute Nacht») liess mich schon befürchten, der Titel stehe programmatisch für die neue Scheibe der vier Schweden, aber das direkt auf dem Fuss folgende «Twice» sorgte dann mit seiner flott rockenden Ausrichtung für etwas Erleichterung, allerdings nur kurz.
Vielleicht mangelt es mir inzwischen tatsächlich an der nötigen Flexibilität, wenn es um Genre-Schubladen geht, aber wo genau sich das "Psych" im angeblichen "Heavy Psych" dieser Truppe befinden soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, zumindest was den vierten Langdreher von MOON COVEN betrifft.
Das schwedische Trio DOMKRAFT mag es zweifellos sumpfig und lärmig, allerdings wurde diesmal, verglichen mit den drei vorangegangenen Veröffentlichungen, der Schrei-Faktor etwas zurück genommen.
Manchmal ist es ganz schön schwierig. Schwierig, den Zugang zu einer Veröffentlichung zu finden, schwierig, sich einen Tonträger am Stück konzentriert anzuhören oder auch einfach nur schwierig, die Absicht einer Band wie BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE hinter ihrer Musik zu erkennen.