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Das Interessante an diesem texanischen Quartett ist der Ansatz, wohlbekannte Doom-Patterns mit anderen Stilen so zu mischen, dass einerseits die düstere Grundstimmung erhalten bleibt, andererseits aber die dezente Zugabe von Traditional Metal, Hard Rock, Grunge, Stoner – und sogar etwas Prog Rock nicht nur geschwindigkeitstechnisch für willkommene Farbtupfer auf der ansonsten in verschiedenen Grautönen gehaltenen Leinwand sorgt.
Im November 2022 begab sich Bob Balch, Gitarrist der Stoner Rock Rock Veteranen Fu Manchu, nach Joshua Tree, um mit den Jungs von Yawning Man zu jammen. Nach dieser fünfstündigen Session befand Bob das Gros des Materials für so gut, dass man entschloss, dieses auszugsweise auf zwei Scheiben zu veröffentlichen, der erste Teil liegt uns nun unter dem Banner von YAWNING BALCH vor, soweit die Vorgeschichte.
Ich hätte schwören können, es hier bei SPIRIT ADRIFT mit einer lupenreinen Doom Metal Geschichte zu tun zu haben, Bandname, Albumtitel und Artwork liessen für mich einfach keinen anderen Schluss zu. Stattdessen umschmeicheln starke Songs irgendwo in der Schnittmenge zwischen traditionellem, melodischem Heavy Metal und gut abgehangenem Hard Rock meine Lauscher.
Im dreizehnten Jahr ihres Bestehens liefern «UNCLE ACID AND THE DEADBEATS ihre erste Live-Retrospektive ab. Und damit diese die eigene Historie möglichst repräsentativ darstellt, hat man sich dazu entschieden, die Aufnahmen aus ein und derselben Location, sprich dem First Avenue in Minneapolis zu verwenden, allerdings aus zwei verschiedenen Jahren, namentlich 2019 und 2022.
HIGH PRIEST, das Quartett aus Chicago, spielt unzweifelhaft ein gewagtes Spiel, denn die Einstellung «ein Bisschen von allem» mündet nicht selten in jenem Potpourri, das der Volksmund gerne «weder Fisch noch Vogel» nennt.
Im Jahr 2019 fanden sich die zwei Multi-Instrumentalisten Manosinistra (Livio Cosentini) und Manodestra (Alessandro Nanni) zusammen, um eine in den 70er-Jahren verwurzelte Doom-Combo zu gründen, die mit ausgesprochenem DIY-Charakter agieren sollte (die Band erledigt fast alles in Eigenregie, von den Recordings über den Mix bis hin zum Cover-Artwork und der Promotion).
Tatsu Mikami ist Church Of Misery, Church Of Misery ist Tatsu Mikami. Der Tokioter Bassist, Mastermind und einzig verbleibendes Originalmitglied der japanischen Doom-Institution zieht sein Ding unbeirrt durch und kredenzt der bereits sabbernden und geifernden Fanschar mit dem mittlerweile siebten Longplayer des Projekts (denn als Band kann man CHURCH OF MISERY kaum mehr bezeichnen) genau das, worauf sie die vergangenen sieben Jahre gewartet hat.
In der Palm Desert – Szene (Ihr wisst schon, Josh Homme, Brant Bjork und das ganze dazugehörige Umfeld) geniessen YAWNING MAN ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal. Zu experimentell und zu eigenwillig ist ihre Interpretation von Desert Rock, als dass man sie wirklich mit Bands wie Kyuss, Queens Of The Stone Age oder Brant Bjork And The Bros in einen Topf werfen könnte.
Canberra's Finest, sprich vierter Wurf ist auf Widerborstigkeit getrimmt, und das ist gut so. Nicht dass die drei Australier jetzt plötzlich polyrhythmischen, dissonanten Tönen in ungeraden Taktarten frönen würden, das ist mitnichten der Fall, denn den gleichermassen höllischen wie coolen Groove beherrschen WITCHSKULL nach wie vor meisterlich.
Die Römer BLACK RAINBOWS dürften sich inzwischen als feste Grösse im Stoner/Fuzz/Heavy Psych Underground etabliert haben. Ist auch nicht weiter verwunderlich, denn nach acht Alben, dieses hier mitgezählt und mindestens ebenso vielen Singles, Splits und EPs wäre es äusserst bedenklich, wenn man in der Szene nicht einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hätte.